Rezension „Vegan in Topform“ und Chiapudding

Vegan leben ist mittlerweile viel mehr als eine Ernährungsform. Es ist eine Lebensart, eine persönliche Einstellung. Ich muss gleich dazu sagen: Ich bin keine Veganerin, ja nicht mal Vegetarierin, aber ich mache mir in letzter Zeit viele Gedanken über meine Ernährung und möchte auch die Essgewohnheiten von anderen besser verstehen. Deshalb ziert nun „Vegan in Topform – Das Kochbuch“ von Brendan Brazier mein Bücherregal und das möchte ich euch heute hier vorstellen. Am Ende gibt es noch das Rezept für einen genialen schnell gemachten Chiapudding mit Erdbeeren.

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Für ein Kochbuch ist das Buch ganz schön dick: 440 Seiten! Das sind aber nicht alles Rezepte, sondern auch 165 Seiten mit Informationen zum veganen Leben, zu den Zutaten und natürlich zum Autor.

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Brendan Brazier ist ein berühmter Ironman-Triathlet. Zuvor hatte er das Buch „Vegan in Topform“ herausgebracht, das so erfolgreich war, dass er nun das dazu passende Kochbuch geschrieben hat. Er ist kein Koch, sondern Profisportler und gerade das macht sein Buch so interessant. „Veganer sind zu schwach den Löffel zu heben“? – Brazier ist das glänzende Beispiel dafür, dass man auch oder gerade als Veganer voller Power und kräftig genug für sportliche Höchstleistungen sein kann. Das Buch ist in Zusammenarbeit mit 5 Spitzenköchen entstanden.

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Besonders im ersten Drittel des Buchs ist es hilfreich, dass die Inhalte nach Kapiteln sortiert sind, denn Brazier erklärt detailliert die Hintergründe für sein veganes Leben. Es geht es um die Zusammenhänge zwischen Klimaschutz, tierischen und pflanzlichen Nähhrstoffen (und den dafür benötigten Ressourcen) und das eine kohlendioxidarme Ernährung eine Lösung für unser Umweltproblem sein könnte.

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Übersicht über die Kapitel:

  •  Gesundheit hängt von der Ernährung ab
  • Wie unsere Landwirtschaft die Umwelt belastet
  • Lösungen für Umwelt und Gesundheit durch Nahrung
  • Die acht Elemente guter Ernährung
  • Nährstoffreiche Vollwertkost für Ihre Gesundheit
  • Rezepte
  • Anhang_MG_4122

Die Rezepte gliedern sich in Getränke, Frühstück, Salate, Suppen und Beilagen, Aufstriche, Hauptgerichte, Gemüse, Snacks zum Knabbern und schließlich Desserts. Darunter sind sehr sehr viele ganz unterschiedliche Rezepte, von wegen Körnerfraß. Um nur ein paar Sachen zu nennen: „Himmlischer Backkürbis“, „Käse aus gelber Paprika und Pinienkernen“, „Minz-Eiscreme mit Schokoladensplittern“. Hmmmm.

Und hier kommt endlich das Rezept für den Frühstückspudding komplett ohne Milch, der trotzdem supercremig ist:

Erdbeer-Chia-Frühstückspudding

Zutaten (für 1 Schale veganes Morgenglück):
2 EL Chia-Samen
180ml Wasser
3 EL Cashewkerne
2 Datteln_MG_3725
1 Prise Zimt
1 Prise Meersalz
frische Erdbeeren

Anleitung:
1. Chia-Samen und Datteln 15 Minuten in Wasser einweichen. Anschließend mit Cashews, Zimt und Salz im Standmixer pürieren.
2. Erdbeeren waschen und in Stücke schneiden. Einen Teil mit Chia-Creme vermengen, den Rest zur Deko oben auflegen.

Dauert: 20 Minuten

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Mein Fazit:
Zubereitung:
Im Originalrezept standen Blaubeeren, aber da ich gerade frische Erdbeeren hatte, hab ich die genommen. Ansonsten ist die Zubereitung super einfach. Das Einweichen war etwas ungewöhnlich, aber nötig, denn die Chia-Samen quellen richtig auf.
Geschmack: Ein paar Kernchen und Cashewkerne… die Wirkung ist verblüffend: Püriert ergibt das eine cremige Masse mit leichtem Knuspereffekt durch die Chia-Samen. Die Datteln reichen für die Süße, kein Zucker notwendig! Mit den frischen Früchten ist das ein wirklich leckeres Frühstück, das noch dazu erstaunlich lange satt hält. In kleineren Gläschen wäre es auch ein schönes Dessert!
Buch: Ich gebe zu, dass ich etwas anderes erwartet hatte, als ich das Buch in den Händen hielt. Der Buchtitel und der Lebenslauf des Autors klangen für mich nach einem Fitness-Buch. Ich bin immer auf der Suche nach genialen Abnehmstrategien bzw. Motivationshilfen um trotz innerem Schweinehund joggen zu gehen. Nun hat sich herausgestellt, dass es dem Autor im Buch um etwas anderes geht. Natürlich wird der Fitnessaspekt auch beleuchtet und nachdem man das Buch gelesen hat, überlegt man sich sicher gut, ob man je wieder McDonalds und Co betreten möchte. Viel deutlicher wurde mir durch das „Koch“-Buch, was es für die Umwelt bedeutet, wenn wir Menschen darauf bestehen, jeden Tag Fleisch und Wurst essen zu können. Dank der vielen leckeren Rezepte im restlichen Buch habe ich gelernt, dass es durchaus möglich ist, ohne Fleisch und sogar ohne tierische Produkte leben zu können. Ich finde immer noch, dass es mühsam ist und ich bin als Foodbloggerin viel zu neugierig auf die Geschmäcker verschiedenster Gerichte, als dass ich mich komplett einschränken würde, aber ich kann mir gut vorstellen, künftig meinen Konsum von tierischen Produkten stärker einzuschränken als bisher.

Hinweis: Das Buch wurde mir freundlicherweise von „sieben&siebzig“ kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.

2 Kommentare

  1. Ich persönlich finde das jeder seinen Weg gehen muss, egal ob mit oder ohne tierischen Produkten und Du hast es meiner Meinung nach sehr gut be- und geschrieben … auch finde ich das es ein sehr guter Ansatz ist, wenn jeder einfach mal über Ernährung nachdenkt und überlegt was man eigentlich so isst … das bringt viel, viel mehr als jeder erhobene Zeigefinger etc. :)

    … und ich liebe Chia-Samen ob als Pudding, Overnight Meal oder als Panade ;)

    • Liebe Stoffel,
      danke für deinen Kommentar, schön dass das auch andere so sehen. Man kann sich und andere auch total verrückt machen mit der Ernährung, aber ich glaube es hilft schon, das Thema mit gesundem Menschenverstand anzugehen. Wenn ich Fleisch für 3€/kg, Erdbeeren im Winter oder Eier von Hühnern, die nie Licht gesehen haben, esse kann das auf Dauer nicht gesund sein. Weder für mich noch für diesen Planeten.

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