Schmeck die Heimat | Erntedank auf der Apfelwiese

„Geklaute Äpfel sind die besten“ heißt es doch so schön. Ich musste meine Äpfel nicht klauen, denn mir wurde ein ganzer Apfelbaum zum Ab-Ernten spendiert. Ich weiß jetzt aber wo der Spruch mit den geklauten Äpfeln herkommt. Habt ihr schon mal einen Apfel direkt vom Baum gepflückt und gleich reingebissen? Ich weiß nicht, ob es an der frischen Luft lag, aber der Apfel schmeckte göttlich! Für Aufgabe 2 der „Schmeck-die-Heimat“-Challenge habe ich mir Gedanken zum Thema „Erntedankfest“ gemacht. Hier erfahrt ihr außerdem, was man beim Apfelernten alles beachten sollte.

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Ich bin ein Apfelholic! Seit Jahren esse ich (ohne Übertreibung!) jeden Tag im Jahr mindestens zwei Äpfel. Direkt aus der Hand, pur und ungeschält! Damit kann man prima die Heißhungerzeit zwischen den Mahlzeiten überbrücken. Der Apfel ist für mich die perfekte Frucht: Das ganze Jahr preisgünstig verfügbar, gut zu lagern, leicht zu transportieren, man kann ihn mit Schale essen, er hat wenig Kalorien dafür viele Vitamine und das Beste: Er ist lecker!
Deshalb habe ich mich riesig gefreut, dass ich auf die Apfelwiese der Familie Barth (Besitzer des Aalener Löwenbräu) eingeladen wurde!

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Der Baum bog sich unter der Last der reifen Früchte. Was für eine reiche Ernte!

Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich alle Teilnehmer der „Schmeck die Heimat“-Aktion zum Apfel-Pflücken. Uns wurde jeweils ein Apfelbaum zum Selberpflücken gestiftet, wobei es die Barths nicht so eng sahen und wir auch an den anderen Bäumen „wildern“ durften. Herr Barth ist ein echtes schwäbisches Original, er erwartete uns bereits in blauer Latzhose auf dem Traktor sitzend. Seine Frau zeigte uns die verschiedenen Bäume und uns wurde erklärt, dass wir zuerst die schönen Äpfel vom Baum, das sogenannte Tafelobst pflücken sollten. Schnell hatte ich einen großen Korb mit verschiedenen Apfelsorten beisammen: Säuerliche Sorten zum Backen, süße zum gleich essen.

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Die Teilnehmer der Aktion zusammen mit dem Apfelspender Albrecht Barth (ganz rechts).

Anschließend bot uns Herr Barth spontan an, dass wir auch beim Fallobst für die Saftproduktion mitsammeln dürfen und so einen Anteil am Saftertrag bekommen. Ein sehr großzügiges Angebot, wie ich finde! Alle packten mit an und schon nach ca. 2 Stunden war der große Apfelbehälter gefüllt mit Fallobst. Unsere Sammelei wurde nur ab und zu von tierischen Apfelfreunden unterbrochen: Auf der Wiese weidete eine Schafherde, die immer wieder versuchte an unsere gesammelte Beute heranzukommen. Familie Barth half uns beim verscheuchen und meinte „Alle Früchte hier sind 100% Bio – der Dünger kommt von den Schafen, die unter den Bäumen weiden und gespritzt wird hier auch nicht“. Uns wurden die verschiedenen Sorten gezeigt, inkl. Tipps fürs richtige Pflücken und Lagern der Äpfel:

  • Äpfel sind sehr sensibel: Jede Stelle die zu fest gedrückt wird, fängt später an zu faulen. Deshalb die Früchte bereits beim Pflücken sanft anfassen und ebenso vorsichtig in den Eimer legen (nicht werfen!).
  • Fallobst hat meist bereits Druckstellen und sollte deshalb direkt zur Saftproduktion verwendet werden
  • Äpfel kühl und dunkel lagern. Am besten in einer Kiste mit Zeitungspapier ausgelegt und nicht aufeinander sondern nur nebeneinander. So sieht man auch faulige Früchte schnell. Diese sollte man sofort aussortieren, weil sonst die unbeschädigten Früchte ebenfalls schneller schlecht werden.
  • Äpfel nie mit anderen Früchten gemeinsam lagern. Äpfel strömen ein Gas aus, das andere Früchte schneller reifen lässt.
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Die neugierigen Schafe auf der Apfelwiese waren ebenfalls ganz begeistert von den reifen Früchten.
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Eimer für Eimer wandert in den großen Apfelbehälter.
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Reiche Ernte! Einen großen Bottich voller Äpfel konnten wir unter den Bäumen einsammeln!
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Taddaaa! Das wird literweise köstlichen Apfelsaft für uns geben!

Mein Fazit (und was das jetzt alles mit Erntedank zu tun hat):

Der Nachmittag auf der Apfelwiese war ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Ich war eigentlich noch ziemlich erkältet und gar nicht gut drauf. Aber die warme Sonne, die duftenden Äpfel und die fröhlichen Mitpflücker hoben meine Stimmung so gut an, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte mit Pflücken. Es tat gut, in der Natur zu „arbeiten“, mit erdigen Knien die Früchte aus dem Gras einzusammeln und zu sehen, wie der Apfel-Berg im Behälter stetig wuchs. Und genau das bedeutet Erntedank für mich: Den Reichtum der Natur bewusst erleben. Sehen, wie unsere Lebensmittel wachsen und nicht nur aus dem Supermarktregal greifen, ohne zu wissen, ob die Frucht überhaupt auf einem Baum oder Strauch gewachsen ist. Das Erntedankfest war für mich früher sehr mit Religion verbunden, mit dem reich geschmückten Altar in der Kirche, mit Bastelarbeiten in der Schule. Mittlerweile ist das Fest alltagstauglicher für mich geworden. Feste Rituale, wie den Tisch mit buntem Laub, Kürbissen und Äpfeln zu dekorieren oder das Sammeln von Schlehen nach dem ersten Frost, habe ich jedes Jahr fest in meinen Alltag eingebunden. Seit ich mir bewusster gemacht habe, woher die Lebensmittel kommen, dass ein Mensch für jede Frucht, jedes Gemüse Energie aufgewendet hat, um diese zu sammeln, fällt es mir noch schwerer, etwas vergammeln zu lassen oder wegzuwerfen. Besonders Familien mit Kindern kann ich eine solche Ernteerfahrung wärmstens ans Herz legen, aber auch vielbeschäftigten Büro-Workaholics kann ein sonniger Nachmittag an der frischen Luft nur gut tun :-)

Vielen Dank, liebe Familie Barth, für diese tolle Erfahrung!

PS: Ich habe einen kurzen Bericht über diese Aktion an die Zeitung geschickt und habe mich sehr gefreut, dass dieser sogar veröffentlicht wurde!

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Meine Bilder wurden sogar in der Zeitung gedruckt! Klasse, oder?

 

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2 Kommentare

  1. Einfach großartig! So einen Nachmittag stelle ich mir echt toll vor. Ich esse auch fast täglich, aber mindestens mehrfach die Woche Äpfel – bin aber leider noch nie in den Genuss gekommen ihn frisch vom Baum zu naschen. :)

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