„Waffeln? Gähn!“ – Ich gebe es zu, wenn ich nach besonderen Rezepten suche, denke ich nicht gerade an Waffeln. Die sind zwar lecker und gehen schnell, aber sie sind halt auch eher was für den Alltag. Warum eigentlich? Kay-Henner Menge zeigt mit seinem Buch „Waffeln aus dem Ofen„*, wie vielfältig Waffeln sein können mit vielen süßen und herzhaften Rezeptideen. Dazu bekommt man eine praktische Waffel-Silikonform mit der ihr die Waffeln ganz ohne Waffeleisen im Ofen zubereiten könnt. Ich habe mir das Buch für euch genauer angeschaut und ein paar Rezepte nachgebacken.
Das Buch „Waffeln aus dem Ofen“
Schon als Kind war ich ein Gadget-Suchti: „Ui, in der Micky Maus gibt es einen Abenteuerkompass? MUSS ich haben!“. Bei Kochbüchern war ich da aber bisher eher zurückhaltend, fand ich Pralinenförmchen oder Kuchenformen als Extra bei Backbüchern meist eher überflüssig. Die Silikonform, die der südwest-Verlag hier mit dem Waffelbuch mitverkauft, ist aber tatsächlich sehr praktisch. Ich habe zwar ein Waffeleisen (ehrlich gesagt hab ich sogar 3 Stück *hust*), aber beim Test hat mich die Form trotzdem überzeugt:
Man kann mit ihr ziemlich fettfrei die Waffeln herausbacken und die Reinigung ist auch einfacher, da man die Form einfach in die Spülmaschine stecken kann. Habt ihr mal versucht eine eingebrannte Käsewaffel aus dem Waffeleisen zu entfernen? Außerdem werden die Ofenwaffeln gleichmäßiger durch, man kann herumexperimentieren (ich erinnere mich da an mein Kartoffel-Waffel-Desaster, bei dem die Waffeln außen verbrannt und innen roh waren und ich das Waffeleisen fast wegwerfen musste). Und was ich auch sehr cool finde: Übrige Waffeln kann man einfrieren und wieder aufgetaut im Toaster aufbacken. Also, das Gadget, das bei der Buchauswahl durchaus ein Eyecatcher ist, hat schon mal bestanden.
Nachtrag (2.3.): Eine liebe Leserin hat mich noch gefragt, ob die Form denn überhaupt alltagstauglich wäre, da man ja immer nur 4 Waffeln auf einmal backen kann und deshalb ewig benötigt um größere Mengen zu machen. Es stimmt, 4 Waffeln mit der Silikonform dauern 15 Minuten und erst dann kann man die zweite Portion starten. Die Rezepte im Buch sind aber so ausgelegt, dass man zu zweit dank Beilagen von den 4-8 Waffeln gut satt wird und deshalb nicht (wie mit dem Waffeleisen) einen ganzen Berg Waffeln backen muss. Für viele Personen wird es aber tatsächlich schwierig, da sollte man sich vielleicht noch eine zweite Form besorgen.
Das Buch selbst ist nicht gerade groß, ein handliches quadratisches Büchlein mit 64 Seiten. Kleine Einleitung mit den Basics und schon geht’s los mit den Rezepten. Was mich ein bisschen stört, ist, dass die Fotos nicht immer direkt neben den Rezepten abgebildet sind, man muss also manchmal blättern, weil das passende Bild auf dem Cover oder der Übersichtsdoppelseite abgedruckt ist. Wenigstens gibt es zu fast jedem Rezept ein Bild, ich bin ja ein Augenmensch. Apropos, die Fotos im Buch sind sehr ansprechend, da merkt man, dass der Autor Kay-Henner Menge ein professioneller Foodstylist ist.
Sehr besonders finde ich die Auswahl der Rezepte. Die sind so vielfältig und kreativ, dass es tatsächlich nie langweilig wird. Ich sag nur „Buttermilch-Honig-Waffeln mit Minz-Aprikosen-Salat“ oder „Butterkuchenwaffeln mit knusprigen Nussblättchen“ – da läuft einem doch das Wasser im Mund zusammen, oder? Ne coole Idee finde ich auch, die Form für „Eiswaffeln“ in den Gefrierschrank zu stellen. Auch herzhaft machen die Rezepte im Buch eine gute Figur. Egal, ob als Burger, Pizza oder mit Salat – es ist immer ein in sich stimmiges Rezept. Bei allen Rezepten ist mir aufgefallen, dass es nicht nur um die Zubereitung der Waffel geht, sondern auch dazu passende Toppings oder Beilagen werden ausführlich und verständlich erklärt.
Mein Fazit:
Für die 14,99€ macht ihr absolut nix falsch. Schon die Form lohnt sich, aber auch das Buch ist wirklich gut. Die Rezepte sind erstaunlich komplex, ich habe viele schöne Zutaten-Kombinationen und leckere Inspirationen entdeckt, die ich künftig häufiger backen/kochen werde. Ich habe bereits die Rezepte „Lebkuchen-Sirup-Waffeln mit Bratäpfeln“, „Joghurtwaffeln mit Erdbeersauce und Joghurtsahne“ und „Zucchiniwaffeln mit Pesto-Tomaten“ nachgebacken und jedes hat gut funktioniert und war lecker (siehe Fotos :-) )
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