Erinnert ihr euch noch an die Modetorten der 90er? Da gab es tolle Sachen: Maulwurfskuchen, Fantaschnitten, Bountykuchen und Twix-Plätzchen. Jetzt habe ich doch tatsächlich ein neues Backbuch entdeckt, dass in diese Richtung geht. In „Backen mit Schokoriegeln*“ wird nämlich auch wieder mit Convience-Artikeln (also vorgefertige Lebensmittel) gearbeitet. Das Prinzip kann ich gut verstehen, wenn Oreos, Milchschnitte und Balistos lecker schmecken – wie lecker schmeckt dann erst ein Kuchen aus diesen Leckereien? Der Titel ist ein bisschen irreführend, es werden nämlich noch viele weitere Süßwaren als Schokoriegel verarbeitet und nicht nur gebacken.
Auf dem „Kochbuch-Steckbrief“ seht ihr ja schon die wichtigsten Daten. Den Preis finde ich für ein gebundenes Backbuch erstaunlich niedrig, vielleicht wurde der Verlag ja von den ganzen Süßkram-Herstellern gesponsert :-) Spässchen. Es geht in dem Buch nicht nur um Backen mit Schokoriegeln, es sind auch viele andere Rezepte, z.B. Konfitüren oder Milkshakes zu finden. Der rote Faden sind die Zutaten aus dem Süßigkeitenregal, die in jedem Rezept zu finden sind. Die Idee finde ich interessant, wie gesagt erinnert mich das an die Zeiten der Modetorten und irgendwas Süßes hat man daheim ja immer übrig.
Das pinke „Backen mit Schokoriegeln*“ von Janny Hebel ist eine Sammlung verschiedener süßer Rezepte. Über die Autorin fand ich heraus, dass sie schon einige Back- und Kochbücher herausgebracht hat, eigentlich Köchin ist und eine Kochschule in Münster besitzt. Sie verbindet mit Süßigkeiten viel Gutes und fand die Idee faszinierend aus diesen schönen Erinnerungen etwas zu verbacken.
Das Buch ist in folgende Kapitel unterteilt:
- Torten &Kuchen
- Desserts
- Kekse, Muffins & Co
- Getränke
- Marmeladen und Brotaufstriche
- Register und Impressum
Nach einem ganz kurzen Vorwort geht es direkt zu den Rezepten. Jedes Rezept hat eine eigene Doppelseite bekommen, mit großen hochauflösenden Bildern und ausführlichen Rezeptbeschreibungen. Kleines Manko: Nicht jedes Food-Foto im Buch ist wirklich hübsch geworden. Da hätte man bei dem Thema sicherlich mehr rausholen können. Aber zum Verdeutlichen, wie die Kreationen später aussehen sollen, reicht es. Die Rezeptbeschreibungen sind gut verständlich, manchmal ein wenig kurz geraten, ich könnte mir vorstellen, dass gerade Backanfänger ihre Probleme bekommen könnten.
Viele Ideen im Buch sind auf jeden Fall kreativ: Yogurette-Macarons, Mars-Riegel im Bierteig oder eine Bratbirne mit Müsli-Riegelfüllung sind nur einige Beispiele für witzige Rezeptideen. Die meisten Sachen sind auch sehr schnell umgesetzt und einfach zu machen wie z.B. die schnellen Puffreis-Trifles oder sogar eine Charlotte-Torte, die dank Milka Tender die typischen Charlotte-Hülle bekommt. Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Buch zwar nicht völlig vom Hocker reist, weil manche Rezepte einfach zu simpel sind (Kekse+Marshmallows+Schokoriegel auf den Grill – fertig) und auch die Gestaltung des Buchs nicht so liebevoll ist, wie ich es mittlerweile von vielen anderen Büchern kenne. Trotzdem sind nette Inspirationen darin zu finden und ich glaube besonders für Kinder sind die Rezepte ein Fest.
Nachgekocht habe ich aus dem Buch die „Ananas-Ingwer-Marmelade mit Raffaellos“, die auch wirklich lecker geworden ist und ruckizucki gemacht ist. Ihr wollt das Rezept? Na gut:
Ananas-Raffaello Marmelade
Zutaten (für 2 Gläser):
1 Ananas
10 Raffaelos
200g Gelierzucker (3:1)
20g Ingwer
4 EL Zitronensaft
Anleitung:
1. Ananas schälen und in kleine Würfel schneiden. In einem Topf mit etwas Wasser erhitzen und unter rühren 2 Minuten köcheln lassen.
2. Raffaelos dazugeben und die Masse pürieren. Ingwer und Zitronensaft dazugeben, Gelierzucker hineinrühren und alles noch weiter 5 Minuten köcheln lassen. 3. Die Masse heiß in ausgekochte Gläser füllen und gut verschließen. Halten kühl und dunkel gelagert mindestens 3 Monate.
Dauert: 15 Minuten
Kurzfazit: Leckere fruchtige Marmelade mit viel Süße und exotischem Kokosaroma!
Hinweis: Das Buch wurde mir freundlicherweise vom LV-Verlag kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt. Links, die mit einem Stern * markiert sind, sind Affiliate-Links.
Oh die Modetorten aus den 90ern kenn ich auch noch sehr gut :) Damals war es ja auch irgendwie schon total Hip, mit fertigen Süssigkeiten zu kochen. Ich erinne mich auch an die total angesagten Mohrenkopf-Torten.
Für mich ist das alles ja eher nix. Wobei mich die Yogurette-Macarons ja doch schon ein wenig interessieren würden :)
Schade find ich, dass die Bilder im Buch anscheinend nicht alle der Knaller sind. Ich finds immer blöd, wenn ein Kochbuch irgendwie „lieblos“ wirkt und dann hab ich meist auch keine Lust, was daraus nachzhumachen. Selbst wenn das Buch günstig ist.
Liebe Grüße
Moni
Liebe Moni,
die Mohrenkopftorte mag ich auch heute noch gern :-) Besonders faszinierend fand ich Sachen wie Marstorte oder Kitkat-Muffins. Vielleicht erleben die Sachen mit dem Buch ja jetzt ein Comeback?
Grüßle
Julia