Genußwanderung Liebliches Taubertal – Tag 4: Bad Mergentheim

Eine Weile hab ich euch warten lassen, heute kommt endlich der vierte und letzte Teil meiner Wanderreportage mit kulinarischen Highlights des Taubertals. Die letzte Etappe führte uns ins hübsche Bad Mergentheim zu Dichtern, Wölfen und Nusskuppeltorten, dazu gibt es mein abschließendes Fazit zur Reise.

Wer die anderen Berichte verpasst hat, hier sind sie: Teil 1, Teil 2, Teil 3

PicMonkey Collage1 Wunderschöner Blick aufs morgendliche Beckstein

Guten Morgen! Trotz ordentlichem Weinkonsum am Vorabend wachten wir wieder früh auf und genossen unseren herrlichen Ausblick aus dem Zimmer über die Weinberge Becksteins. Der morgendliche Nebel schwebte über den Dächern und zauberte ein idyllisches Bild wie auf einem Gemälde. Mit erstaunlich klaren Köpfen (das spricht für die Qualität der taubertaler Weine!) gingen wir zum Frühstück.

PicMonkey Collage2 So ein Frühstück kann sich sehen lassen!

WOW! Der Frühstücksraum knüpfte da an, wo die Zimmer aufgehört haben: Uns zeigte sich ein heller freundlicher Raum, sehr modern eingerichtet mit einem kleinen aber sehr feinen Buffet voller Leckereien: frischer Fruchtsalat, verschiedene Wurst, Käse und Fischsorten, Traubensaft und Weingelee direkt vom eigenen Weingut, kleine Brötchen und Croissants, aufgeschnittenes Gemüse, Joghurt, Milch und Cerealien und noch viel mehr. So kann der Morgen beginnen! Wir frühstücken länger als an allen anderen Tagen, wanderten also deutlich später als sonst die Weinberge hoch zu unserem nächsten Ziel.

PicMonkey Collage3 Entlang an Weinhängen wandert es sich gut :-)

Und wieder führte uns der Weg durch saftige Wiesen und grüne Wälder. Leider war unser Heuschnupfen plötzlich deutlich stärker als zuvor und wir kämpften schwer mit Niesattacken.

PicMonkey Collage1 So schöne Wiesenblumen (li.), am Weg findet man immer wieder interessante Infoschilder (re. o.), Kapelle (re. mi.), zarte Blümchen (re. u.)

Vielleicht lag es an dem herrlich sonnigen Wetter, das uns den ganzen Tag über vergönnt war. Die Sonne war so stark, dass wir recht froh waren, als unser Pfad durch lange Waldstücke führte. Viele Stunden wanderten wir so vor uns hin, wie bisher wieder allein auf weiter Flur. Obwohl die Strecke für diesen Tag „nur“ mit 16 Kilometern angekündigt war, zog sie sich ganz schön hin und in den Beinen spürte ich immer mehr die Strapazen der letzten Tage.

PicMonkey Collage4 Mohnblumen als Farbtupfer in den Feldern, schattige Waldwege mit angeknabberten Pilzen und Hippieblumenketten aus Margeriten.

Und endlich waren wir da und Bad Mergentheim lag vor uns! Ich hatte mittlerweile mehrere Blasen am Fuß, hatte Hunger und bemitleidete mich selbst schrecklich :-) Mein Schatz weiß wie man so etwas am besten kuriert und kaufte mir deshalb als erstes ein Eis. Mit einer Kugel Stracciatella in der Hand hatte ich schon wieder Augen für den Ort und bewunderte den hübschen Marktplatz und die historischen Gebäude des Ortes. Hier hatte offensichtlich der Tourismus bereits her gefunden, denn es herrschte überall ein reges Treiben, die Cafés waren gut besetzt und es gab sogar ein paar fotografierende Asiaten.

PicMonkey Collage5 Endlich angekommen: In Bad Mergentheim gabs für mich erst mal ein Eis.

Schnell fanden wir auch unser Hotel: Das Hotel Central Vital. Von außen sah es eher durchschnittlich aus, von innen dafür umso pompöser: Wir wurden in der Eduard-Mörike-Suite einquartiert! Ein sehr schöner geräumiger und eleganter Raum mit Holzboden, schicken Möbeln und einem sehr sehenswerten aufgemalten Himmel an der Decke. Das Gemälde ist Mörikes bekanntestem Gedicht „Frühling lässt sein blaues Band…“ nachempfunden. Wow! Dazu ein sensationelles Bad mit Dusche und Badewanne. Ich war selig und auch mein Schatz freute sich über den krönenden Abschluss unserer Reise. Das Zimmer war sehr sauber, schön möbliert und hatte alles, was man sich so wünschen konnte (sogar ein bisschen mehr). Die Lage des Hotels ist noch dazu superzentral. Also Daumen hoch!

PicMonkey Collage6 Die Mörike Suite im Hotel Central Vital: Ein echtes Erlebnis!

Nachdem wir uns ein bisschen frisch gemacht hatten, zogen wir auch schon wieder los… vom Hunger getrieben.  Wir wurden schnell fündig und gingen ins Restaurant „Engel Apotheke“. Das hatte gute Bewertungen bei Tripadvisor und sah auch auf den zweiten Blick gut aus. Wir aßen beide eine Filetpfanne mit Pilz-Rahmsoße und Spätzle, dazu gab es einen frischen Salat. Das Essen war lecker, würzig, cremig. Gleich darauf setzte die Fresslähmung ein und wir schleppten uns müde zu unserem Hotel wo wir unseren Füßen und unseren Augen ein paar Stündchen Ruhe gönnten.

PicMonkey Collage77 Schlemmen im Restaurant „Engel Apotheke“

Am Abend wollten wir dann doch nochmal raus, spazierten ein bisschen durch den Ort und setzten uns schließlich wieder ins gleiche Restaurant wie schon am Nachmittag. Dort war es einfach zu lecker. Diesmal bestellte mein Schatz sich einen Wurstsalat und anschließend Apfelkuchen und ich mir eine Nuss-Kuppel-Torte, die ich schon nachmittags an der Theke erspäht hatte. Wieder war alles sehr lecker: meine Torte war wunderbar nussig und trotzdem sehr saftig dank mehreren dünnen Sahneschichten zwischendrin. Die Atmosphäre im Restaurant war gemütlich, auch wenn leider die Servicekräfte ziemlich hektisch und unkoordiniert durch die vollen Tischreihen rannten. Die Preise sind ok, wenn auch nicht günstig. Noch ein kleiner Spaziergang durch den wunderschönen großen Park hinter dem Deutschordenmuseum und ab gings in die Heia.

PicMonkey Collage8 Frühstück am nächsten Morgen und zurück nach Wertheim mit dem Zug

Am nächsten Morgen konnten wir ausschlafen: Heute würden wir nicht mehr wandern. Eigentlich stand noch das Deutschordenmuseum und der Wildpark in Bad Mergentheim auf dem Programm, wir mussten jedoch wegen immer stärkeren Heuschnupfenattacken unsere Reise etwas früher beenden. Trotzdem genossen wir das gute Frühstück im Hotel mit frischen Früchten,  verschiedenen Wurst- und Käsesorten und vielem mehr. Mit dem Zug ging es dann zurück nach Wertheim, wo unser Auto stand. Für einen kleinen Rundgang auf dem Wertheimer Schloss war aber noch Zeit bevor wir heimfuhren:

PicMonkey Collage9 Beeindruckend: Das Schloss Wertheim gilt als Ruine, ist aber gut erhalten

Des Besuch des Deutschordenmuseums und des Wildparks haben wir dann drei Wochen später nachgeholt: Vom Deutschordenmuseum gibt es leider keine Fotos, da habt ihr aber ehrlich gesagt nichts verpasst. Wir wurden schon am Eingang sehr unfreundlich vom älteren Herrn an der Kasse darauf hingewiesen, dass wir alle Sachen einschließen müssen und fotografieren strengstens verboten war. Das Museum selbst war dann eine unkoordinierte Sammlung von Zeugs ohne erkennbaren roten Faden, zwischen alten Rüstungen aus dem Mittelalter waren Tonscherben aus der Vorzeit und plötzlich wieder eine Sammlung von Puppenhäusern ausgestellt. Tut mir leid, aber das kann ich wirklich nicht empfehlen!

Umso mehr lohnt sich ein Besuch im Wildpark. Das ist wirklich der schönste Wildpark, den ich je besuchen durfte! Viele wunderschöne Tiere, die jede Menge Platz haben und artgerecht gehalten werden. Trotzdem wird dem Besucher viel geboten, die Wege sind toll gemacht, man kommt überall vorbei und kommt sich trotzdem nicht mir vielen anderen Besuchern in die Quere, viele Schilder erklären was man sieht und besonders Kinder kommen auf ihre Kosten! Man darf sogar an vielen Stellen füttern, aber immer nur das (günstig zu erwerbende) Spezialfutter und fast nie direkt am Tier, sondern durch raffinierte Futterutschen. Besonders lohnt sich der Gang mit den Tierpflegern, der zwei Mal am Tag angeboten wird. In 90 Minuten kann man die Pfleger von Gehege zu Gehege begleiten, bei der Fütterung beobachten und interessante Fakten erfahren. Hierher komme ich sehr gern mal wieder!

PicMonkey Collage88 Obere Reihe v. li: Wildkatze, lockiges Lamm, Hausschwein, Seeadler. Untere Reihe v. li: Koboldburg, Rehe füttern, Polarfuchs

PicMonkey Collage99 Obere Reihe v. li: Waschbären, Eingang, Wolfsrudel, Braunbär Untere Reihe v. li: Futtermais, Ziege, Schildkröte, Hirsch mit Bambi

Mein Fazit: Die Wanderreise war ein tolles Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde. Obwohl wir nur 4 Tage weg waren, kam es mir viel länger vor und war dank der tollen Organsation des Touristikvereins schön erholt. Auch wenn ich leider nicht die Zeit hatte, die Region kulinarisch komplett zu erkunden, habe ich doch das Gefühl so viel mehr genossen zu haben als nur Essen. Wenn ihr mehr Infos zum Wanderportal sucht, z.B. Vorschläge für Wandertouren und Komplett-Pauschal-Pakete, geht auf: www.WanderSüden.de. Mehr über die Gegend, die wir bewandert haben findet ihr unter www.liebliches-taubertal.de.


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