Zum runden Geburtstag einer lieben Freundin von mir entschied ich mich, eine richtige Torte zu backen – Biskuit, dreistöckig und mit viel Schokolade! Als Basis für die Schokocreme habe ich eine Sahnehilfe genutzt, die ich während meiner Backparty erworben habe. Seit Monaten verfolge ich verschiedenste Backblogs und Youtube-Videos und war mir sicher mittlerweile ein Profi zu sein. Leider ist das mit dem Gucken von Backvideos so wie mit dem Gucken von Fitnessvideos. Allein das Gucken reicht halt leider nicht aus. Und so habe ich etliche Male die Oberfläche geglättet, den Rand nachgestrichen und dann wieder alles zu Kühlen vor die Tür gestellt, weil die Sahne in meiner Küche zerschmolzen ist wie Eis in der Sonne. Anschließend wieder neu gelättet und Sahnetuffs aufgespritzt bis ich endlich einigermaßen mit dem Resultat zufrieden war. Aber das Ergebnis war die Arbeit wert: Eine fluffig lockere Mousse-au-Chocolat-Torte mit einer sehr schokoladigen Creme, die auf der Geburtstagsparty sehr gut angekommen ist *stolzguck*.
Zutaten (für 16 Traumstücke):
7 Eigelb (Größe L, oder 8 Größe M)
95g Zucker
70g Speisestärke
70ml Wasser
7 Eiweiß (siehe Eigelb)
160g Zucker
1 Prise Salz
165g Mehl
35g Kakao
400 ml Sahne
1 Sahnestand Schokolade von Backkonzepte
300ml Wasser
100ml Joghurt
50g Waldbeergelee
20ml Schlehenlikör
9 Lindor Kugeln
Zubereitung:
1. Eigelb mit Zucker, Speisestärke und Wasser mit dem Schneebesenaufsatz der Küchenmaschine ca. 6 Minuten schaumig schlagen (dauert recht lange, aber danach ist die Masse schön fest).
2. In einer anderen Schüssel Eiweiße mit Zucker und Salz ca. 3 Minuten zu festem Schnee schlagen. Achtung, es darf absolut kein Fett (also auch kein Eigelb) ans Eiweiß kommen, sonst wird der Eischnee nicht fest.
3. Sehr vorsichtig mit einem großen Löffel in einer großen Schüssel zuerst Eigelbmasse mit Mehl und Kakao vermengen. Dann vorsichtig
den Eischnee unterheben. Nur solange vermengen bis Mehl unterhoben ist, damit es nicht zusammenfällt. Der Teig soll so luftig wie möglich bleiben.
4. Tortenring fixieren (Durchmesser ~30cm), mit Backpapier und Zeitungspapier einschlagen und Teig einfüllen. Bei Ober-/Unterhitze im Backofen bei 210°C 7 Minuten und dann bei 180°C 40 Minuten backen. Ofen zwischendurch auf keine Fall öffnen, sonst fällt der Kuchen zusammen.
5. Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen. Ring umdrehen, Papier abziehen, mit Messer außenrum fahren und Ring lösen. Mit einem großen Messer (siehe Bild unten) den Boden quer in drei Böden teilen.
6. Sahnestand mit Schneebesen in Wasser rühren und zwei Minuten quellen lassen. Joghurt dazu geben. Sahne extra steif schlagen und vorsichtig unterheben. 30 Minuten kalt stellen, damit sie fest wird.
7. Gelee mit Likör verrühren und untersten Boden damit bestreichen. Ein Viertel der Schokosahne mit einer Palette auf dem untersten Boden verstreichen. Zweiten Boden aufsetzen. Ebenfalls mit einem weiteren Viertel der Sahne bestreichen und letzten Boden aufsetzen. Nun den Rand erstmal dünn mit Sahne bestreichen (damit keine Krümel nach außen gelangen) und dann nochmal dicker verkleiden. 5 EL Sahne in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und den Rest auf der Tortenoberseite so lange verstreichen, bis eine glatte Oberfläche und ein sauberer Rand entstanden sind.
8. Mit Spritzbeutel Sahnerosetten und Dekomuster nach Lust und Laune auf Torte spritzen. Mit halben Lindorkugeln (und einer ganzen in der Mitte) dekorieren.
Dauert: je nach Übung 60 Minuten (plus 50 Minuten Backzeit)
Fazit:
Zubereitung: Ja, es stimmt. So eine Sahnetorte ist aufwändig. Vor allem als Laie kann das Verkleiden der Sahnemasse viel Zeit und Nerven kosten. Aber je häufiger man so etwas backt, desto einfach und schneller geht es. Ich habe soetwas das erste mal in einem VHS-Kurs gemacht, aber wenn ich es daheim selber versuche, lerne ich immer viel mehr. Zum Backen nehme ich gerne meinen verstellbaren Tortenring, weil man da die Größe selbst einstellen kann und er auch zum Verziehren gut geeignet wäre. Das nächste Mal würde ich die Torte lieber mit einem kleineren Durchmesser (so 20cm) und dafür höher backen. Das sieht schöner aus. Zum Fertigprodukt „Sahnestand“: Man kann die Schokosahne sicherlich auch mit Kakao, Gelatine etc. selbst herstellen. Wenn man aber (wie ich) sowieso schon unsicher beim Zubereiten ist, ist es gut, wenn wenigstens auf das Kuchentopping Verlass ist :-) Ich hätte sie aber noch länger kühlen sollen, dann wäre die Verarbeitung einfacher gewesen.
Geschmack: Woah, ein Traum aus Schokolade! Der Biskuit wird nach diesem Rezept unglaublich fluffig und luftig. Dazu diese Schokosahne mit feinen Schokostückchen, die schmilzt direkt auf der Zunge. Am besten schmeckt die Torte, wenn sie bereits einen Tag durchgezogen ist.
Schokoliziös! |
In der Nahaufnahme sieht man leider, dass die Sahne immer noch nicht pefekt verstrichen ist und beim Spritzen mit der Sahnetülle schon wieder am Schmelzen war. Egal. Schmeckt trotzdem :-) |