Pforzheim? Ich weiß, vielen ist Pforzheim nicht gerade als Ausflugsziel bekannt. Im Gegenteil, der Ruf der Stadt zwischen Stuttgart und Karlsruhe ist nicht gerade der Beste, weshalb die meisten Pforzheim schnell auf der Durchreise passieren. Ein Fehler! Ich habe in Pforzheim einen wundervollen Tag mit 10 weiteren Foodbloggern verbracht und kann euch einen Besuch dort tatsächlich empfehlen. Was wir dort so gemacht haben und warum ich dort gerne bald wieder hinfahren werde, lest ihr im folgenden Artikel.
Ich geb es zu, ich hab auch erst mal gezögert. Als mir Elena von Das süße Leben vor einer Weile eine Mail geschrieben hat, in der sie mich zum Bloggertreffen nach Pforzheim einlud, musste ich erst mal googeln. Wo ist denn Pforzheim? Ich war dort noch nie, nicht mal auf der Durchreise und war sehr erstaunt, dass es doch so nah bei Stuttgart liegt. Trotzdem. Gerade mit Baby ist es für mich gerade nicht so einfach, ein Bloggertreffen zu besuchen, weshalb ich sehr genau auswähle, was ich besuche und was nicht. In dem Fall war tatsächlich Elena die Ausschlaggebende, weil ich sie von früheren Treffen kannte und mich auf ein Wiedersehen freute. Auch sonst war die Gästeliste ein kleines „Klassentreffen“, weil ich viele bekannte Gesichter dort antraf. Unten im Artikel seht ihr, wer alles da war.
So fuhr ich am 29. Oktober bei ekligstem Regenwetter Richtung Pforzheim. Eine Umleitung auf der Strecke veranlasste mein Navi plötzlich die Route zu ändern, weshalb ich meine 45 Minuten Pufferzeit voll ausschöpfte und nach guten 2 Stunden pünktlichst am Treffpunkt antraf und auf lächelnde Bloggerkolleginnen und -kollegen traf. Und schon ging wortwörtlich die Sonne auf, der Regen hatte aufgehört und Pforzheim präsentierte sich uns bei herrlichem Herbstwetter. Die erste Station war (war ja klar bei uns Foodies) das Frühstück. Wir gingen zum:
Café d’Anvers
Das Café d’Anvers ist ein hübsches kleines Café in der Dillsteiner Straße. Die Atmosphäre ist sehr heimelig, die Besitzerin und das Servicepersonal freundlich und das Essen sehr lecker. Mehr muss ein gutes Frühstückslokal für mich nicht bieten. Dazu gibt es noch sehr hübsches Geschirr und die leckerste hausgemachte Limonade (mit Melisse), die ich seit langem getrunken habe. Mitten unter uns saß der Pforzheimer Oberbürgermeister Gert Hager, die Mädels von der Stadt, die den Tag mit organisiert haben und zwei Jungs von der Presse. Der Bürgermeister hieß uns willkommen und erzählte ein wenig über die Stadt und seine Bürger.
Und weiter ging es in zwei hübsche kleine Läden, direkt neben dem Café, mit so vielen tollen Sachen, dass ich mich kaum entscheiden konnte:
Zauberhütte
Cigale
So viel zum Thema, man könne hier nicht shoppen… kann ich so gar nicht bestätigen, man muss nur wissen wo ;-)
Und schon zog unsere schnatternde Gruppe weiter:
Gasometer
Das Gasometer ist etwas ganz besonderes, davon hatte ich vorher noch nie gehört. In einem Gebäude in dem früher Gas aufbewahrt wurde, hat der Künster Asisi ein 360° Panorama von alten Rom installiert. Auf dem Weg zur Aussichtsplattform führen Informationstafeln und Schaustücke an die Geschichte Roms zum Zeitpunkt des Panoramabildes. Wenn man dann oben im Turm steht und sich umsieht, kommt man sich tatsächlich so vor, als würde man auf Rom im Jahr 312 blicken. So viele Details! Unterstützt von Sound- und Lichteffekten wechseln auch die Tageszeiten und egal wo man hinblickt, immer wieder entdeckt man etwas Neues, was von vorher noch nicht gesehen hatte. Diese 360° Installationen gibt es auch noch in anderen deutschen Städten mit jeweils unterschiedlichen Motiven. Wenn ihr mal die Chance habt, dort hinzugehen, tut es – es lohnt sich!
Nun brauchten wir aber dringend wieder eine Stärkung, Foodblogger unterwegs müssen ja bekanntlich mindestens alle 2 Stunden was essen. :-) Das haben wir dann auch gemacht und zwar im Café Frl. Ohrt wo ich mir ein Stück saftige White-Chocolate-Heidelbeer-Torte und eine Grapefruit-Rosmarin-Limo gönnte.
Der letzte Programmpunkt für mich war nun der Besuch der:
Brauerei Ketterer
Die Brauerei Ketterer ist eine DER Traditionsbrauereien in Pforzheim. Seit 125 Jahren und 4 Generationen brauen die Ketterers Bier für Pforzheim und Umgebung. Michael Ketterer, der Geschäftsführer führte uns über eine Stunde durch die heiligen Hallen und erklärte uns mit leuchtenden Augen wie man Bier braut. Ich musste während der Brauereiführung immer wieder lächeln, weil ich es einfach schön fand, wie sehr der Herr Ketterer für seine Brauerei und das Endprodukt „Bier“ lebt. Das kenne ich ja schon aus meiner Heimat, denn der Albrecht Barth vom Löwenbräu ist auch so ein leidenschaftlicher Brauereiinhaber und Biertüftler. Es stellte sich sogar heraus, dass die beiden, also Ketterer und Barth, sich kennen, weil sie zusammen ihre Ausbildung gemacht haben.
Jedenfalls haben wir während der Führung eine ganze Menge über ober- und untergäriges Bier gelernt, dass Bier ein wahrer Gesundheitstrank ist, warum alte Brauereien fast immer in der Nähe eines Berges gebaut sind (Kühlung) und wie man aus Versehen ein Weltmeisterbier braut. Am Ende wurde natürlich verkostet, ein „Imperial India Pale Ale“. Wir waren die Erstverkoster, das Bier war noch nicht fertig gegärt, aber trotzdem extrem lecker und voll im Geschmack.
Für den Rest der Gruppe ging es nun zum Abendessen in der Schlosskeller, ich musste leider Abschied nehmen, daheim wartete ein müdes und hungriges Baby auf mich, das leider momentan nicht ohne mich einschlafen kann :-)
Auf der Heimfahrt (die ohne Umleitung deutlich schneller und unkomplizierter war als die Hinfahrt) ließ ich den Tag glücklich Revue passieren und beschloss: Pforzheim, dich besuche ich ganz bald wieder. Ich will doch meinem Schatz zeigen, wie schön du bist!
Danke an Elena und Anna (Stadt Pforzheim) für die Einladung und Organisation des wunderbaren Bloggertreffens. Ich habe den Tag wirklich genossen und freue mich auf ein Wiedersehen!

Diese Blogger waren dabei: